Was haben die Ostermärsche 2023 gebracht?

Was haben die Ostermärsche 2023 gebracht?

Vor einem Jahr fiel bei den Ostermärschen bei großem Friedenswillen zugleich eine heillose Konfusion und ein rasanter Übergang opportunistischer Kräfte auf die Seite der NATO und des deutschen Imperialismus auf. Die Ostermärsche 2023 zeigen jetzt einen Klärungsprozess. Ein Teil der bisher tragenden Kräfte der Ostermärsche verabschiedet sich zunehmend (Nach SPD und Grünen jetzt vor allem DGB und teilweise Linkspartei, weil sie für Waffenlieferungen sind). Trotzdem nimmt die Teilnehmerzahl zu und es gibt eine deutlich zunehmende Positionierung gegen beide kriegsführenden Seiten in der Ukraine. Bestimmend waren Forderungen gegen Waffenlieferungen an die Ukraine und nach sofortigem Waffenstillstand. In etwa 30 Städten waren Fahnen, Transparente, Buttons und Aufkleber der neuen Friedensbewegung zu sehen. Das Interesse an der Richtung der neuen Friedensbewegung war nach allen vorliegenden Berichten groß, was sich vor allem in neuen Kontakten niederschlug.

Zugleich nimmt die entfaltete Auseinandersetzung mit Positionen der Verteidigung Russlands und der Öffnung nach rechts zu. An vielen Orten versuchten Querfront-Kräfte in die Ostermärsche einzudringen. Da genügt es nicht, wenn die Veranstalter sich von Faschisten distanzieren, sondern der Trennungsstrich gegen Querfront-Anhänger muss praktisch durchgesetzt werden.

Hinter den Zahlen von ca. 125 Ostermärschen mit einer insgesamt leicht steigenden Teilnehmerzahl verbirgt sich eine höchst widersprüchliche Entwicklung. Es gab eine ganze Reihe Märsche mit rückläufiger Teilnehmerzahl, andere mit deutlich steigenden Zahlen und auch einige ganze neue Märsche. In Berlin, wo die „FriKo“ ein Bündnis mit Querfront-Gruppierungen wie „Basis“, „Freie Linke“ und „Handwerker für Frieden“ eingegangen war, nahmen 2000 Menschen teil. Viele Antifaschisten blieben fern. In München stieg die Teilnehmerzahl des Ostermarsches leicht von 500 auf 600, während parallel das Querfront-Bündnis mit Todenhöfer als Redner etwa 1500 Teilnehmende hatte. Es war richtig, hier einen klaren Trennungsstrich zu ziehen, denn wer mit Faschisten und Querfront-Aktivisten zusammen geht, verabschiedet sich aus der Friedensbewegung.

Der Rückzug von bisher tragenden Kräften gab teilweise Raum für neue Bündnisse: So riefen in Lübeck VVN, DFG-VK und InterBündnis gemeinsam auf. In Westthüringen, Schwerin oder auch in Chemnitz konnten Kräfte der neuen Friedensbewegung prägenden Einfluss nehmen. In Chemnitz gelang es erfolgreich, die zunächst von den Organisatoren mehrheitlich beschlossene Zusammenarbeit mit Querfront-Gruppierungen zu verhindern. Ausschlaggebend war das Argument, dass Faschisten keine Friedenskraft sind, sondern für Aufrüstung, Militarisierung und Stärkung der NATO eintreten. Die Querfront-Leute zogen dann in einem eigenen Zug unter offen faschistischer Führung durch die Stadt. Von den Teilnehmern in Chemnitz wurde die antifaschistische Ausrichtung und der Redebeitrag der neuen Friedensbewegung gegen alle Imperialisten sehr begrüßt.

In Varel haben ausdrücklich gegen eine Aktion von SPD- und Grünen-Anhängern ein Pfarrer gemeinsam mit dem DGB-Kreisvorstand den ersten Ostermarsch in der Stadt organisiert. Auch in Freiburg beteiligte sich der DGB mit klarer Ablehnung von Waffenlieferungen am Ostermarsch. In Bochum sprach der katholische Theologe Peter Bürger aus Düsseldorf sehr kämpferisch ausdrücklich gegen beide Imperialisten.

Wir bedanken uns bei allen Aktivistinnen und Aktivisten für ihr engagiertes Auftreten für die Neue Friedensbewegung. Aus vielen Berichten geht hervor, dass sich bei den Märschen eine Menge neue Unterstützer für die Friedensbewegung in die Listen eingetragen haben. Wir möchten darauf hinweisen, dass alle Interessenten, die E-Mail-Adressen angegeben haben, gerne in unseren zentralen E-Mail-Verteiler aufgenommen werden können. Sie bekommen dann automatisch alle unsere Pressemitteilungen, Aufrufe und sonstigen Informationen. Eine Meldung per Mail genügt.

Aufruf der Neuen Friedensbewegung zu den Ostermärschen

Flagge zeigen bei den Ostermärschen!

Der Koordinierungsausschuss der „Neuen Friedensbewegung gegen Faschismus und Krieg“ ruft dazu auf, sich an Ostermärschen 2023 zu beteiligen.
Noch nie stand die Menschheit so nahe vor dem Abgrund eines atomaren III. Weltkriegs! Jetzt soll ausgerechnet der deutsche Leopard II für Frieden in der Ukraine sorgen? Dass mehr Waffen in den Händen von Reaktionären zu schnellerem Frieden führen sollten, wird uns jetzt seit über einem Jahr erzählt. In Wahrheit zerstört er ganze Regionen, kostet hunderttausende Opfer. Angesichts der Krise ihrer Kriegsführung gießen Russland unter Putin genauso wie die Ukraine und die NATO ständig Öl ins Feuer.

Wir sagen Nein zu diesem von beiden Seiten ungerechten Krieg!

Keine Waffenlieferungen an reaktionäre Regierungen! Die Hochrüstungspläne der Bundesregierung müssen vom Tisch!
Hunderttausende unterstützen das mutige „Manifest für Frieden“ von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht. Die Unterzeichnung einer Petition allein wird die Kriegstreiber allerdings noch nicht von ihrem Kurs abbringen. Wir brauchen eine wachsende Bewegung des aktiven Widerstands gegen alle imperialistischen Kriegstreiber!
Klare Kante gegen rechts! Die AFD heuchelt, sie sei eine Friedenspartei. Dabei hat sie der NATO-Norderweiterung im Bundestag zugestimmt und fordert eine noch aggressivere Aufrüstung der Bundeswehr. Die neue Friedensbewegung grenzt sich klar gegen Faschisten, Rassisten und Verschwörungstheoretiker ab.
Schließen wir uns mit allen zusammen, die für die Rettung der Menschheit vor Weltkrieg oder globaler Umweltkatastrophe kämpfen. Wir sind solidarisch mit den selbstbewussten Streiks der Gewerkschaften gegen die Abwälzung der Kriegs- und Krisenlasten auf die Massen.
Bei uns arbeiten Christen, Gewerkschafter oder Kommunisten mit, überparteilich, demokratisch und auf Augenhöhe. Wir stehen für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung.
Die Neue Friedensbewegung wendet sich besonderes an die rebellische Jugend: Schließt euch der Neuen Friedensbewegung an!

Kommt zu den Ostermärschen der Friedensbewegung in Dutzenden Städten! Bringt Schilder und Transparente mit! Und zeigt Flagge!

Die brandneuen Fahnen der Neuen Friedensbewegung gibt es ab sofort für 15 Euro (mit Versandkosten 17 Euro) über info@neuefriedensbewegung.de! Auch Aufkleber, Transparente und Buttons können bestellt werden. Näheres dazu folgt bald auf unserer Homepage.